Erstmalig nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Jahr 1954 ein Gemeinschafts-
Fastnachtszug durchgeführt, für den die beiden Carnevalsvereine aus Flörsheim und
Rüsselsheim verantwortlich zeichneten.
Laut Vereinbarung zwischen den Verantwortlichen des Flörsheimer Carneval Vereins (FCV)
und des Rüsselsheimer Carneval Vereins (RCV) sollten die Züge im wechselseitigen Turnus
in den beiden Städten aufgestellt werden und auslaufen. Dieses Experiment begann 1954
mit der Zugaufstellung in Flörsheim. In der Praxis hatte sich jedoch schnell herausgestellt,
dass dies keine glückliche Lösung war. Auf dem langen Zugweg über die Opelbrücke bis zur
Rüsselsheimer Stadtmitte waren so gut wie keine Zuschauer zu verzeichnen.
Die getroffenen Abmachungen wurden 1955 seitens der Rüsselsheimer Verantwortlichen
nicht eingehalten. In einer Sitzung in der Gaststätte Flörsheimer Bootshaus waren die
Vertreter aus Rüsselsheim der Meinung, dass man einen Zugauslauf in Flörsheim der
Rüsselsheimer Geschäftswelt und Bevölkerung nicht zumuten könne. Dieser Standpunkt
wurde in besonders harter Form von dem damaligen Rüsselsheimer Bürgermeister Ludwig
Dörfler vertreten.
In weiser Voraussicht hatte aber die damalige Flörsheimer Präsidentenvereinigung unter
ihrem Vorsitzenden Heinrich Lauck, ein Vorläufer des Vereinsrings, die angeschlossenen
Vereine am gleichen Tag zu einer Sitzung in das Gasthaus „Zum Stern“ eingeladen.
Nach dem negativen Sitzungsergebnis im Bootshaus haben die Flörsheimer Vereinsvertreter
über das Zustandekommen eines eigenen Fastnachtszuges sehr lange und breit debattiert.
Der damalige Ehrenpräsident des FCV, Anton Conradi, erklärte der Versammlung eine
Reihe von Gründen, warum der FCV die Verantwortung für eine Zugdurchführung allein nicht
übernehmen könne.
Die Mitglieder der Präsidentenversammlung waren jedoch an diesem Abend einstimmig der
Meinung, dass zukünftig der Flörsheimer Fastnachtszug in Gemeinschaftsarbeit
durchgeführt werden sollte. Es wurde ein Gremium mit der Bezeichnung „Zugleitung“
gebildet, welches sich aus Vereinsvertretern und zwei Mitgliedern der Gemeindekörperschaft
zusammensetzte.
Die Aufgabe dieses Gremiums bestand in der Planung, Organisation und Finanzierung der
Flörsheimer Fastnachtszüge, was kein leichtes Vorhaben war. Durch Erhebung von
Zuggroschen bei Sitzungen und Maskenbällen, sowie den Verkauf von Zugplaketten und
Spenden sollte die Finanzierung gesichert werden. Diese Gemeinschaftsarbeit konnte mit
mehr oder weniger großem Engagement der einzelnen Zugleitungsmitglieder von 1955 bis
einschließlich 1961 gemeistert werden. Als Vorsitzender des Gremiums fungierte ein
Zugmarschall, der die Aufgaben der Zugleitung zu koordinieren hatte und für die jährlichen
Fastnachtszüge verantwortlich zeichnete. Dieses Amt wurde 1955 von Theo Schweitzer, in
den Jahren 1956 bis 1958 von Martin Messer und von 1959 bis 1961 von Jean Dieser
wahrgenommen.
Da die Anzahl von Vereins- und Privatgruppen bei den Fastnachtszügen von Jahr zu Jahr
zunahm, wurde auch die Finanzierung schwieriger. Hinzu kam, dass der Kreis der
verantwortlichen Zugleitungsmitglieder, bedingt durch Erreichung der Altersgrenze und
Krankheit, immer kleiner wurde. Nach dem erfolgreich durchgeführten Zug im Jahr 1961
setzte sich die Zugleitung nur noch aus den Herren Jean Dieser, Jochen Kunz und Josef
Ruppert, sowie den Vertretern der Körperschaften, Paul Hoffmann und Anton Malm,
zusammen.
Im Jahre 1972, anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Gesangvereins Sängerbund
nahm der FNC mit der bunten Gruppe „Wein, Weib und Gesang“ am Festzug teil. Obwohl
viele Ortsvereine nur mit Fahnenabordnungen vertreten waren, lösten die 32 Mitwirkenden
des FNC allgemeine Anerkennung und Bewunderung aus.
Anlässlich des 11-jährigen Bestehens des Vereins im Jahr 1973 stellte die Licher Brauerei
den Generalstabswagen, gezogen von acht Pferden. Die Mitglieder des Generalstabes
standen in den Bierfässern. Es konnte aus Platzgründen nur wenig Wurfmaterial
mitgenommen werden.
Bei der 1.150-Jahrfeier der Stadt Flörsheim am Main im Juli 1978 beteiligte sich der FNC mit
zwei Wagen- und drei Fußgruppen am historischen Festzug. Als Themenstellung hatte man
das Pestjahr 1666 gewählt. Durch großen Einfallsreichtum der Mitwirkenden hat der Verein
die benötigten Utensilien für die sehr ansprechende Gruppe in Eigenregie gestellt. Für die
großartige Leistung wurde dem FNC seitens der Stadt großes Lob gezollt.
Als interne Veranstaltungen sind die Weihe der Vereinsstandarte im Jahr 1978 in der
Stadthalle sowie die beiden Jubiläumsveranstaltungen anlässlich des 22- und 25-jährigen
Vereinsbestehens im Pfarrzentrum St. Gallus hervorzuheben. Außer diesen Höhepunkten in
der Vereinsgeschichte sollten diverse Veranstaltungen, wie Kateressen und Nikolausfeiern,
nicht unerwähnt bleiben.
Im Jahre 1986 wurde ein Bus gekauft und zum Generalstabswagen umgebaut. Anschließend
wurde er feierlich eingeweiht. Der Bus befindet sich heute noch im Einsatz.
1991 musste das erste Mal aufgrund des Golf-Kriegs der Flörsheimer Fastnachtszug
abgesagt werden.
Im April 1992 legte Jean Dieser sein Amt als Erster Vorsitzender nieder, das er seit 1962
innehatte. Zweiter Vorsitzender Peter Schwerzel nannte ihn einen „Mann der ersten Stunde“,
der sich um den FNC verdient gemacht hat. Als sein Nachfolger als Erster Vorsitzender
wurde Willi Lauck von der Generalversammlung gewählt. Gleichzeitig wurde Jean Dieser
zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Willi Lauck setzte behutsam neue Akzente. So gab sich der Flörsheimer Narren Club im Jahr
1993 eine neue Satzung, in der er sich der Pflege und Förderung des Flörsheimer
Brauchtums, insbesondere der Flörsheimer Straßenfastnacht, verpflichtete, was bis heute
Bestandteil der Vereinssatzung des FNC ist.
Auch gab es eine Änderung im Gardekommando. Der erste Gardekommandeur Helmut Holz
und die erste Gardekommandeuse Anni Holz, die von Anfang an der FNC-Garde zur Seite
standen und die Geschicke der FNC-Garde lenkten, legten 1994 ihre Ämter aus
Altersgründen nieder. Anni und Helmut Holz wurden aufgrund ihrer Verdienste um die Garde
des FNC von den Vereinsmitgliedern zu Ehrenkommandeuse und Ehrenkommandeur
ernannt. Ihnen folgten als Kommandeur und Kommandeuse der Garde Klaus und Carola
Klepper.
Der Flörsheimer Narren Club konnte im Jahre 1995 auf sein 3×11-jähriges Bestehen
zurückblicken. Das Jubiläum wurde in der Stadthalle im Rahmen einer Feierstunde
begangen, zu der viele befreundete Vereine und Freunde der Flörsheimer Fastnacht
erschienen waren. Der Senatsabend in diesem Jubiläumsjahr wurde mit römischen
Senatoren, Legionären und einem säulengeschmückten Bühnenbild zu einem Höhepunkt
der Kampagne.
Auch wurden jährlich Nikolausfeiern begangen und die jüngsten Vereinsmitglieder wurden
vom Nikolaus beschenkt. Diese Veranstaltung wurde viele Jahre von den Eltern, Großeltern
und Kindern so gut besucht, dass der Saal des Gasthauses „Zum Hirsch“ manchmal zu klein
war.
Am erstmals 1996 veranstalteten Kinderumzug beteiligten sich Gruppen aus den
Flörsheimer Kindergärten und Schulen. Diese schöne Einrichtung hat zwischenzeitlich
Tradition und die Teilnehmerzahlen steigen stetig.
Im Januar 1997 wurde Manfred Schäfer als erstem Mitglied des FNC das Großkreuz, die
höchste Auszeichnung, die der FNC zu vergeben hat, für seine langjährige Tätigkeit als
Erster Schriftführer und die Mitgestaltung der Satzung verliehen.
Ein weiteres Jubiläum konnte der FNC im Jahre 1998 feiern. Die FNC-Garde, die weit über
die Grenzen von Flörsheim bekannt und gern gesehen ist, konnte auf eine 3×11-jährige
Geschichte zurückblicken. Außerdem wurde in diesem Jahr die FNC-Tanzgruppe, die
heutige „Fun Factory“, gegründet und erfreut seitdem viele Zuschauer durch ihre
Darbietungen.
Im Mai 1998 legten Klaus und Carola Klepper aus gesundheitlichen Gründen ihre Ämter
nieder. Ihnen folgte Jens Schmidt als kommandierender General der Garde.
Im Jahre 1999 nahm der Flörsheimer Narren Club erstmals am Rosenmontags-Umzug in
Fischbach teil. Im gleichen Jahr trat auch eine neue Gardeordnung in Kraft, welche die alten
Regelungen aus dem Jahre 1971 ablöste.
Der FNC nahm im Jahr 2000 aktiv an der ersten MTK-Sitzung in Hofheim teil, die vom
ehemaligen Landrat Jochen Riebel initiiert wurde. Gleichzeitig wurde Thorsten Hoppen vom
Vorstand zum kommandierenden General der Garde berufen. Die Mitgliederzahl des
Flörsheimer Narren Club stieg zum 31. März 2000 auf 333 an. Im Oktober wurde Heinz Kaus
für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Erster Kassierer und seinen unermüdlichen und
verantwortungsbewussten Einsatz für den FNC der Ehrenbrief des Landes Hessen
verliehen.
Im Januar 2001 wurden Dieter Wolf und Peter Schwerzel das Großkreuz des FNC verliehen.
Dieter Wolf hat sich als Bürgermeister unserer Heimatstadt und Vorsitzender des
Ehrensenates stets für die Belange der Flörsheimer Fastnacht und des FNC in
hervorragender Weise engagiert.
Am 18. April 2001 verstarb der Gründungsvater des FNC, Jean Dieser. Er hatte den FNC in
entscheidender Weise geprägt und über 30 Jahre hinweg als Erster Vorsitzender geführt. Er
hat sich durch seine aufopferungsvolle Arbeit für den FNC und die Flörsheimer Fastnacht um
die Pflege des heimischen Brauchtums außerordentlich verdient gemacht und ein hohes
Ansehen in seiner Heimatstadt und darüber hinaus erworben.
Zum 31. März 2001 zählte der FNC 332 Mitglieder.
Im Jahr 2001 wurde die von Thomas Reinelt geschaffene Skulptur auf dem Bahnhofsvorplatz
enthüllt, die den Flörsheimer Schlachtruf „Hall die Gail“ in hervorragender Weise
symbolisiert. Erstmals trat der FNC mit einer eigenen Internetseite an die Öffentlichkeit und
am Fastnachtsamstag wurde der 3. Flörsheimer Geisterumzug mit Unterstützung einer
original Guggemusik durchgeführt. Ebenfalls im Jahr 2001 wurde die Umstellung des
Mitgliedbeitrages von D-Mark auf Euro beschlossen; der Jahresbeitrag lag bei 20,00 Euro.
Die Zugplakettchen der Saison 2001/2002 wurden zum Preis von 3,00 DM verkauft. Wer in
Euro zahlen wollte, musste 1,50 Euro bezahlen. Für den Senatsabend 2002 wurden von
Peter Wächter zwei Konfettikanonen gebaut, die im Foyer aufgestellt wurden und seitdem
auch bei den Fastnachtsumzügen und beim Bankensturm zum Einsatz kommen. Der Beginn
des Fastnachtsumzuges am Sonntag wurde aufgrund des immer größer werdenden Zuges
auf 13.30 Uhr vorverlegt. Im Motto des Zuges wurde auf das 40jährige Jubiläum des
Flörsheimer Narren Club hingewiesen: „40 Jahre strahlt und lacht, der FNC zur Fassenacht“.
Im Jahr 2002 verstarb der langjähriges Vorstandsmitglied Peter Schwerzel, der seit 1989
Zweiter Vorsitzender war. Er hat sich um den Flörsheimer Narren Club außerordentlich
verdient gemacht. Zu seinem Nachfolger wurde Hubert Klein gewählt.
Auf Vorschlag des Ersten Vorsitzenden wurde im April 2002 geprüft, den FNC als
eingetragenen Verein anzumelden. Für die Saison 2002/2003 wurde der Verkaufspreis für
die Zugplakettchen auf 2,00 Euro angehoben. Nach Wegfall der Unterstellmöglichkeiten auf
dem ehemaligen Axthelm-Gelände stand ab 2003 die Lagerhalle des ehemaligen
Bauunternehmers Martin Kilb für den Generalstabsbus und andere Wagen zur Verfügung.
Ebenfalls im Jahre 2003 wurde das Goldene Vließ an Kurt Gechter verliehen und das
Großkreuz des FNC an Willi Lauck und Rudolf Woller.
Die Mitgliederzahl des FNC stieg zum Stichtag 31. März 2003 auf 353 an. Die Garde
umfasste zum gleichen Stichtag 100 Aktive.
Zur Verbesserung der finanziellen Situation des FNC wurden 2003 verschiedene
Einsparungen beschlossen. In diesem Zusammenhang wurde der alljährliche Kreppelkaffee
gestrichen und mit dem Ordensfest zusammengelegt. Außerdem wurden Überlegungen
angestellt, die Einnahmenseite zu stärken. Hieraus ergab sich auf Initiative von Willi Lauck
die Gründung des „Großen Rates“ am 22. November 2003. Er setzt sich noch heute aus
vielen angesehene Bürgerinnen und Bürgern der Mainstadt und aus der Region zusammen,
die sich in besonderer Weise im Sinne der Fastnacht engagieren.
Erstmals wurde auch die Idee diskutiert, die Siegesfeier im Anschluss an den
traditionsreichen Umzug am Fastnachtsonntag nicht mehr in der Stadthalle, sondern unter
freiem Himmel abzuhalten.
Heinz Kaus gab Anfang 2004 die Leitung des Generalstabes an Wolfgang Störkel ab.
Im Jahr 2005 wurde erstmals die 2003 geborene Idee umgesetzt, die Siegesfeier nach dem
Sonntags-Umzug auf dem Gallusplatz abzuhalten. Es war und ist seither ein toller Erfolg und
wird von der Bevölkerung bestens angenommen.
Anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Flörsheimer Narren Club 1962“ unternahm der FNC im
Jahr 2002 eine Floßfahrt auf der Isar. Bei bestem Wetter und guter Unterhaltung mit
Blasmusik war es ein besonderes Erlebnis, das allen Beteiligten viel Spaß und Freude
bereitete. Am darauffolgenden Tag besuchten die FNC-Aktiven noch das Kloster Andechs
und ließen sich mit den „Habseligkeiten“ der Mönche verwöhnen.
Im Jahre 2005 wurde für den FNC die Gemeinnützigkeit beantragt und der Club mit Wirkung
zum 24. November 2005 im Vereinsregister eingetragen und somit zum eingetragenen
Verein (e.V.). Das Besondere an diesem Schritt, nun können für getätigte Spenden
Spendenbescheinigungen ausgestellt werden, was die finanzielle Situation des FNC
verbesserte.
Die Satzung wurde im Vorfeld den neuen Gegebenheiten angepasst und der komplette
Vorstand musste im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 9. Juni 2006 neu gewählt
werden. In diesem Zusammenhang übernahm Thorsten Leich das Amt des Ersten
Schriftführers von Manfred Schäfer, der aus beruflichen Gründen sein Amt nach 20 Jahren
niederlegte. Gleichzeitig wurde auf Empfehlung des Amtsgerichtes ein geschäftsführender
Vorstand gewählt, dem der Erste und Zweite Vorsitzende, der Erste Kassierer, der Erste
Schriftführer sowie der Schatzmeister angehören.
Heinz Kaus, der sein Amt als Erster Kassierer nach 40 Jahren niederlegte, wurde für seine
herausragenden Verdienste sowohl zum Ehrenvorstandsmitglied als auch zum Ehrenmitglied
des FNC ernannt. Seine Nachfolge als Kassierer übernahm Klaus Völker.
Außerdem kam es 2005 zur Gründung einer dritten Tanzformation, die altersmäßig zwischen
den Wichteln, heute bekannt unter dem Namen Teenies, unter der Leitung von Evi Schäfer
und der Gruppe Fun Factory angesiedelt wurde. Die erste Trainerin der „Dancing Girls“
wurde Nadine Vogt. Inzwischen ist diese Tanzgruppe unter dem Namen „Manco Mania“
bekannt.
Ebenfalls 2005 wurde der Beschluss gefasst, die Garde mit neuen Uniformen auszustatten.
Diese weitreichende Entscheidung, die zum Teil kontrovers diskutiert wurde, brachte der
Garde ein neues Erscheinungsbild und hat deren Entwicklung positiv beeinflusst. Auch der
Generalstab wollte dem neuen Erscheinungsbild des Flörsheimer Narren Club Rechnung
tragen und ließ sich neue Mäntel in den Vereinsfarben anfertigen.
Am 29. Januar 2006 beging der FNC im Gemeindezentrum St. Gallus sein 4×11-jähriges
Bestehen. Die Laudatio hielt der ehemalige Bürgermeister von Flörsheim, Dieter Wolf. Die
Kampagne stand unter dem Motto „Fröhlich bunt die Narrenschar, bei 4×11 im Jubeljahr“.
Mitte 2006 gab der Gardekommandeur Thorsten Hoppen sein Amt an Thorsten Press ab.
Im Jahr 2007 fiel erstmals der gewohnte Empfang der Korporationen und Ehrengäste im
alten Feuerwehrgerätehaus aus. Stattdessen fand ein Rathaussturm unter freiem Himmel für
alle fastnachtsinteressierten Bürgerinnen und Bürger statt.
Im April 2007 wurde die Idee geboren, ein Trommler-Korps zu gründen, um die Attraktivität
des FNC für junge Menschen zu steigern. Hierzu wurde eine Reihe von Initiativen in
Richtung Schulen und Stadt gestartet.
Seit der Kampagne 2007/2008 fungiert die Gaststätte „Deutscher Hof“ (Joffche) während der
tollen Tage als FNC-Feldlager. Auf diese Funktion weist seitdem auch ein entsprechendes
Schild über dem Eingang hin. Der Preis für ein Zugplakettchen wurde auf 2,50 Euro
angehoben.
Erstmals fand im Januar 2008 ein Fastnachtsgottesdienst, unter Mitwirkung der
fastnachtstreibenden Vereine, in der Pfarrkirche St. Gallus statt. Die Beteiligung war
außerordentlich gut und der Gottesdienst zeigte auf sehr eindrucksvolle Weise die
Verknüpfung des christlichen Glaubens mit der Fastnacht an verschiedenen Beispielen auf.
Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Franz-Peter Beuler zelebriert, unterstützt wurde er dabei
von Pfarrer Christian Preis.
Anfang 2008 wurde Christian Schäfer zum stellvertretenden Gardekommandeur gewählt.
Außerhalb des FNC gab es Bestrebungen, das allgemeine Maskentreiben am
Fastnachtsdienstag künftig ausfallen zu lassen. Gott Jokus sei Dank, dass diese Idee keine
Umsetzung fand und bis heute kein Thema mehr ist.
Der bislang am Rosenmontag durchgeführte Bankensturm wurde auf den Vormittag des
Fastnachtsdienstags verlegt und geht seitdem in das allgemeine Maskentreiben über.
Im Spätsommer 2008 hatte der FNC Grund zum Jubel. Endlich konnte in der Hafenstraße
eine Halle zur geeigneten Unterbringung der Fahrzeuge sowie mit einem angeschlossenen
Versammlungsraum langfristig angemietet werden. Peter Wächter wurde zum Hallenmeister
ernannt, sein Stellvertreter wurde Wolfgang Störkel. Die neue Halle bot die Möglichkeit, dass
die Kellerkinder ihren „Schuh“ als Motivwagen aufbauen konnten. Auch ein Wagen für die
„Teenie-Gruppe“ wurde gebaut.
Erstmals wird in der Kampagne 2008/2009 das Zugplakettchen in einer zweiten limitierten
Auflage mit teilvergoldetem Motiv zum Kauf angeboten. Diese Raritäten fanden sofort einen
interessierten Abnehmerkreis und sind ein begehrtes Sammelobjekt.
Im April 2009 wurde von Peter Wächter der Modellentwurf für den künftigen Seniorenwagen
vorgestellt. Er sollte das Design einer Burg/Festung erhalten. Hinsichtlich des geplanten
Trommler-Korps wird eine Zusammenarbeit mit dem Graf-Stauffenberg-Gymnasium
angestrebt.
Am 26. Januar 2010 wurde von der Tanzgruppe Fun Factory die erste eigene Frauensitzung
unter dem Motto „Ladylike“ im ausverkauften Galluszentrum durchgeführt.
Die Organisatorinnen, die während der Sitzung den Elferrat bildeten, ließen es sich an
diesem Abend nicht nehmen, mit ihrem aktuellen Tanz selbst auf die Bühne zu gehen. Auch
das FNC-Ballett Manco Mania zeigte eine großartige Kombination zwischen Show- und
Gardetanz. Neben Beate Schäfer standen auch noch Engelbert Hammer, Christian Preis,
Christian Schäfer und viele andere Akteure mehr auf der Bühne. Die Resonanz der
weiblichen Gäste im Hinblick auf dieses neue Format war ausgesprochen positiv und ist
bislang ungebrochen.
Im Jahr 2010 begannen auch die Vorbereitungen für das 50-jährige Vereinsjubiläum im Jahr
Außerdem war die Gründung eines Trommler-Korps weiterhin im Blickfeld des
Vorstandes, so dass im September 2010 die Formation einer solchen Gruppe, die aus acht
bis zehn Schülern des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums im Alter zwischen 13 und 16 Jahren
bestand, vermeldet werden konnte. Die Instrumente wurden vom FNC bereitgestellt und
Mitte 2011 übergeben. Der erste Auftritt des Trommler-Korps fand bei der Saisoneröffnung
2011/2012 im neuen Feuerwehrgerätehaus statt.
Die Saison 2011/2012 stand unter dem Motto: Das Narrenschiff fährt wunderbar, beim FNC
seit 50 Jahr!
Im Rahmen des FNC-Jubiläums traten am Senatsabend 2012 die Mainzer Hofsänger auf,
was alle Senatorinnen und Senatoren begeisterte und für einen in Erinnerung bleibenden
Abschluss des Programms sorgte. Leider verabschiedete sich an diesem Abend Christian
Preis, der über 11 Jahre hinweg das Protokoll in Form der Figur des Tills verkörperte, von
der Bühne. Auch Christian Schäfer, der seit seinem 12. Lebensjahr auf der Bühne stand,
verabschiedete sich an diesem Abend nach 11 Jahren als Büttenredner. Das Publikum
dankte den beiden Rednern mit stehenden Ovationen. Erster Vorsitzender Willi Lauck, der
im Jubiläumsjahr des FNC gleichzeitig sein 20-jähriges Jubiläum als Vereinsvorsitzender
begehen konnte, gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieser Abschied nur von
vorübergehender Dauer sein möge.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 16. Mai 2013 im Gasthaus „Zum Hirsch“ kam es
zu einem Generationswechsel in der Führung des FNC. Als Nachfolger von Willi Lauck, der
nicht mehr zur Wahl antrat, wurde Heinz Schäfer zum Ersten Vorsitzenden gewählt, der seit
1988 FNC-Mitglied ist und lange Jahre im Vorstand als Zweiter Schriftführer aktiv war.
Zudem gehört er seit vielen Jahren dem Generalstab an, zuletzt als Sprecher des
Generalstabs. Seine „Karriere“ beim Flörsheimer Narren Club startete Heinz Schäfer
allerdings bereits zwei Jahre vor seinem Eintritt in den Verein, denn ab 1986 schipperte er
als Busfahrer die Generalstäbler sicher durch die Straßen Flörsheim.
In seiner letzten Rede als Erster Vorsitzender zog Willi Lauck ein Resümee seiner 21-
jährigen Amtszeit. Im Besonderen verwies er auf die erfolgreiche Entwicklung der
Mitgliederzahl und der Außenwirkung des Vereins sowie die Etablierung eigener
Tanzgruppen, Redner und Sänger, die es ermöglichte, eine Brücke zwischen Straßen- und
Saalfastnacht zu schlagen. Außerdem verwies er auf die Etablierung der After-Zug-Party und
die Gründung des Großen Rates während seiner Amtszeit.
Auf Grund seiner außerordentlichen Verdienste um den FNC wurde Willi Lauck von der
Versammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Außerdem gab es einen Wechsel in der Funktion des Zweiten Vorsitzenden. Manfred
Schäfer folgte Hubert Klein, der seit 1995 äußerst engagiert und erfolgreich im Vorstand und
weit darüber hinaus tätig war. Ihm hat der FNC viel zu verdanken. Vor diesem Hintergrund
wurde er zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt.
Auch außerhalb der fünften Jahreszeit zeigt sich der FNC aktiv. So beteiligt sich der Club
seit 2013 am Drachenbootcup des Flörsheimer Ruder Vereins auf dem Main. Aber auch am
Hessentag 2013 in Kassel präsentierte sich der FNC mit einer stattlichen Zahl von Aktiven
und dem Generalstabsbus einer breiten Öffentlichkeit.
Im September 2013 verstarb das langjähriges Vorstandsmitglied Peter Wächter, der sich als
Hallenwart große Verdienste erworben hat. Unter anderem zeichnete er für den Bau des
Festwagens für die Garde verantwortlich. Nachfolger als Hallenwart wurde Helmut Gregori.
In einer Feierstunde im neuen Feuerwehrgerätehaus am Höllweg übergab der langjährige
Generalfeld- und Zugmarschall Willi Lauck am 12. Oktober 2013 einen nagelneuen
Marschallstab an seinen Nachfolger Heinz Schäfer. Diese Veranstaltung fand erst zum
zweiten Mal in der über 50-jährigen Geschichte des FNC statt. Über 150 Weggefährten, rund
90 Freunde, FNC-Mitglieder, Vereinsvertreter und Politiker waren zur Ehrung des verdienten
„Kämpfers der Brauchtumspflege“ Willi Lauck gekommen. Vom Vorsitzenden der
Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karnevalsvereine, Dietmar Jerger, wurde ihm der
„Verdienstorden in Gold“ verliehen.
Der neue Generalfeld- und Zugmarschall Heinz Schäfer versprach den Anwesenden, die
Kontinuität wie bisher weiterzuführen – „mit neuen Ideen, die kommen, um das, was ist,
auszubauen“. So sollen die Möglichkeiten der großen Wagenhalle mehr als bisher genuzt
und mehr Jugendliche für die Angebote des FNC interessiert werden. Zudem soll ein
Jugendleiter als Ansprechpartner für die jungen Leute in der Garde und in den drei Balletts
installiert werden.
Ende 2013 wurde der Mietvertrag für die FNC-Wagenhalle um zehn Jahre verlängert. Damit
hat der FNC eine langfristige Perspektive für die Unterbringung und Wartung seiner
Festwagen.
Zum Sommerfest 2014 der Stadt Flörsheim am Main übernahm der FNC den Grillstand des
Flörsheimer Sängerbundes, der damit sowohl auf dem Sommerfest als auch auf dem
Weihnachtsmarkt mit kulinarischen Spezialitäten vertreten war. Diese Tradition wird seither
vom FNC mit großem Erfolg und wachsendem Zuspruch durch die Bevölkerung fortgeführt.
Das Jahr 2014 stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Gardejubiläums. Unter dem Motto
„Gardeparty in Grün/Gelb“ begrüßte der Gardekommandeur Christian Schäfer die Gäste zum
Geburtstag der FNC-Garde, der am 20. September in der Kulturscheune mit Musik und Tanz
sowie einem kurzweiligen Rahmenprogramm gefeiert wurde. Dazu zählte u.a. auch ein
Auftritt der neuen Tanzgruppe „FNC-Oldies“. Heinz Schäfer lobte die Gardistinnen und
Gardisten: „Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis, wenn die Garde beim Senatsabend oder
bei unseren Fastnachtsumzügen die Zuschauer begeistert und den Kampf gegen Mucker
und Philister aufnimmt.“
So stand auch die Kampagne 2014/2015 unter dem Motto: „Seit 50 Jahren strahlt sie schon
– die Garde und die Tradition.“
Vom 5. bis 17. Februar 2015 präsentierte sich die Garde des FNC anlässlich ihres 50-
jährigen Bestehens mit einer Vielzahl von Bildern aus der Geschichte der Garde und
weiteren Exponaten in den Flörsheim Kolonnaden. Die Ausstellung fand bei den Besuchern
des Einkaufzentrums großen Zuspruch.
Die in die Gründung eines Trommlercorps im Jahre 2010 gesetzten Hoffnungen haben sich
leider nicht realisiert. Es wurde deshalb beschlossen, diese Aktivität nicht weiter zu verfolgen
und einen Verkauf der vorhandenen Instrumente anzustreben.
Als Nachfolger von Heinz Schäfer, der bislang noch das Amt des Sprechers des
Generalstabes innehatte, wurde Simeon Dimitriadis von der Mitgliederversammlung im Mai
2015 bestätigt. Gleichzeitig wurden Matthias Packheiser als Nachfolger von Rudolf Woller
zum Schatzmeister und Michael Kröhle zum Archivar gewählt.
Rechtzeitig zur Eröffnung der Fastnachtskampagne 2015/2016 wurde das Jugendwartteam
des FNC ins Leben gerufen.
Auch außerhalb der Kampagne bleibt der Verein aktiv: So begaben sich im September 2015
40 Aktive des FNC im Rahmen ihres Vereinsausfluges auf dem Weg nach Seligenstadt. Dort
wurde neben der herrlichen Altstadt auch das örtliche Fastnachtsmuseum besichtigt.
Passend zur kürzest möglichen Kampagnenzeit, die für den FNC bereits am 7. Februar 2016
mit dem traditionellen großen Fastnachtszug ihren Höhepunkt fand, wurde auch närrische
Motto für die Kampagne 2015/2016 gewählt: „Kampagne kurz, Plakettchen schee, wir feiern
Fastnacht beim FNC“.
Zum Ende der Kampagne 2015/2016 stellte Christian Schäfer sein Amt als
Gardekommandeur zur Verfügung, in dem er seit Anfang 2008 zunächst als stellvertretender
Gardekommandeur und später als Chef der Garde Verantwortung trug. Nachfolger als
Gardekommandeur wurde Christian Weyher.
Zur Generalversammlung 2016 entschied sich der Zweite Vorsitzende des Vereins, Manfred
Schäfer, nach einer langen und sehr erfolgreichen Arbeit für den FNC nicht mehr für den
Vorstand zu kandidieren. Als Nachfolger wurde mit Alex Stirne ein „waschechter
Flerschemer“ gewählt, der als Chef der Privatgruppe „Los Egalos“ bereits über eine
jahrzehntelange Fastnachtserfahrung verfügt.
Die Kampagne 2016/2017 stand ganz im Zeichen des 5×11-jährigen Jubiläums des Vereins.
Entsprechend lautete das Motto der Kampagne: „Mit 5 x 11 noch immer fit, der FNC feiert –
macht all` mit“.
Beim Jubiläums-Fastnachtszug 2017 konnte der Verein erstmals eine neue Attraktion
präsentieren. Neben dem Generalstabswagen, der „Festung“ und dem Teeniewagen
bereicherte eine „Kutsche“ als Motivwagen den närrischen Lindwurm in der Mainstadt. Mit
dem Kutschenwagen, auf dem am Fastnachtssonntag Bürgerinnen und Bürger gegen
Spende mitfahren können – soll mittelfristig – neben dem Verkauf der Zugplakettchen und
von Anzeigen im Zugheft – ein weiterer, wichtiger Beitrag zur Finanzierung der Kosten für die
Organisation und Sicherheit der Fastnachtsumzüge geleistet werden. So haben in den
letzten Jahren die Kosten für Sicherheit (beispielsweise TÜV-Genehmigungen der Wagen,
Security- und Rettungsdienste oder Versicherungsprämien) deutlich zugenommen.
Als Höhepunkt der Jubiläumskampagne 2016/2017 wurde am traditionsreichen Mainzer
Rosenmontagsumzug teilgenommen. Der FNC war dabei mit allen vertreten, was er hat:
dem Generalstab, der Burg, der Garde sowie seinen Jugend- und Tanzgruppen. Was als
einmalige Sache geplant war, ist zwischenzeitlich zu einer festen Einrichtung im
Jahresterminplan der Flörsheimer Fastnachter geworden, die seit diesem Zeitpunkt nicht nur
alljährlich am Mainzer Rosenmontagsumzug teilnehmen, sondern auch die verschiedenen
Feldlager der Mainzer Kooperationen unsicher machen.
Am Hessentag 2017, der in der Nachbarstadt Rüsselsheim stattfand, nahm der FNC – wie
vier Jahre zuvor in Kassel – mit seinem Generalstabswagen teil. Sicherlich unvergesslich für
einige FNC-Generalstäbler war die Begegnung mit Ministerpräsident Volker Bouffier am
Rande des Festumzugs. Bei dieser Gelegenheit „verlieh“ FNC-Chef Heinz Schäfer dem
Ministerpräsidenten die FNC-Generalstabskappe und ernannte ihn damit zum „Ehrenmitglied
des Generalstabs“.
Aber auch kulinarisch verwöhnte der FNC mit seiner Grillbude am Flörsheimer Mainufer die
Besucher des Hessentags, zumindest diejenigen, die zum Besuch des Landesfestes die
extra eingerichtete Fährverbindung von Flörsheim nach Rüsselsheim nutzten.
2017 wurde mit den „FNC-Minis“ unter der Leitung von Bianca Schäfer eine neue
Tanzgruppe gegründet. Sie hatte beim FNC-Senatsabend 2018 einen ersten viel beachteten
Auftritt auf „großer Bühne“.
Die Fastnachtskampagne 2017/2018 stellte der FNC unter das Motto „Vergesst die Sorgen,
Leid und Weh – habt Spaß und Freud beim FNC“. Ihren Höhepunkt fand diese Kampagne
mit dem großen Fastnachtszug am 11. Februar 2018.
Eine besondere Premiere gab es am 10. März 2018 in der Großsporthalle des Flörsheimer
Graf-Stauffenberg-Gymnasiums: Zum ersten Mal hatte der Flörsheimer Narren Club zu
einem Freundschaftstanzturnier eingeladen und insgesamt elf Tanzgruppen aus der
gesamten Region waren der Einladung gefolgt, um ihre tänzerischen Darbietungen in
insgesamt fünf Wettbewerben zu messen. Seit diesem Zeitpunkt veranstaltet der FNC nach
Ende der Kampagne ein Freundschaftstanzturnier mit einer großen Teilnehmerzahl, das sich
wachsender Beliebtheit erfreut.
Bei der Generalversammlung 2018 machte Matthias Packheiser als Schatzmeister Platz für
Michael Bayer, der fortan nicht nur seine Expertise als Finanzfachmann in die
Vorstandsarbeit einbringen konnte, sondern auch durch Büttenreden überzeugte. Ebenso
wurde Daniel Schneider als Nachfolger von Christian Weyher zum Gardekommandeur
bestimmt.
Im August 2018 machten sich die FNC`ler im Rahmen ihres Vereinsausflugs wieder auf
große Fahrt und wiederholten – organisiert von FNC-Vizechef Alex Stirne – die Floßfahrt auf
der Isar aus dem Jahr 2002. Wieder war der Wettergott den Flörsheimer Fastnachtern hold:
Bei strahlendem Sonnenschein ging es – musikalisch begleitet von Thomas Schmidt – 35
Kilometer die Isar entlang. Ein Erlebnis, dass allen Teilnehmenden noch lange in guter
Erinnerung bleiben wird.
Die Kampagne 2018/2019 stellten die Verantwortlichen des FNC unter das Motto „Der FNC
sorgt weit und breit für Jubel, Trubel, Heiterkeit“.
Im Juni 2019 stellte der langjährige Erste Vorsitzende des FNC, Willi Lauck, auch das Amt
des „Sprecher des Großen Rats“ zur Verfügung und legte es in jüngere Hände. Nachfolger
wurde Michael Kröhle, der wenige Tage vor dem Amtsantritt als „Sprecher des Großen Rats“
zum Stadtverordnetenvorsteher und damit Ersten Bürger der Stadt Flörsheim am Main
gewählt wurde. Michael Kröhle wiederum räumte sein Vorstandsamt als Archivar und machte
den Weg für Laura Ewald frei, die von der Generalversammlung gewählt wurde.
Um die Bedeutung des Zugplakettchens für die Finanzierung des Flörsheimer
Fastnachtsumzugs zu verdeutlichen, wählte der FNC – auf Vorschlag von Schatzmeister
Michael Bayer – für die Kampagne 2019/2020 das Motto „Es kaaft der Karl und ach des
Kätche beim FNC des Zugplakettche“. Und die Rechnung ging auf: Ratzfatz waren die
kleinen Fastnachtsmetallpins, die zum Preis von 3,50 Euro pro Stück verkauft wurden,
vergriffen und leisteten damit einen kleinen Beitrag zum langfristigen Bestand der
Flörsheimer Straßenfastnacht.
Im Rahmen des Senatsabends 2020 wurde Evi Schäfer von Stadtverordnetenvorsteher
Michael Kröhle für ihr herausragendes Engagement um die FNC-Tanzgruppen und die
Organisation der FNC-Grillhütte mit dem Sonderorden des FNC ausgezeichnet.
Im neuen Outfit zeigten sich in dieser Kampagne die FNC-Generalstäbler. Sie hatten sich
aber nicht nur eine neue, zeitgemäße Uniform zugelegt, sondern auch ihren
Generalstabswagen „in Schale geworfen“ und zeigen ihn erstmals im neu gestrichenen
Gewand.
Anfang 2020 entschied der FNC-Vorstand der Grillbude mit einem Ausschankwagen, der
von der Firma Getränke Leiser erworben wurde, einen „kleinen Bruder an die Seite zu
stellen“, um so bei Veranstaltungen des Vereins noch unabhängiger zu werden.
Am Ende der Kampagne 2019/2020 zogen jedoch dunkle Wolken (nicht nur) über dem
Narren-Himmel auf. Während die närrische Kampagne mit dem Aschermittwoch am 26.
Februar 2020 noch erfolgreich beendet werden konnte, bestimmten schon die Nachrichten
über ein neues Virus aus China die Berichterstattung. Die Corona-Pandemie hatte für die
kommenden Wochen, Monate und Jahre die Welt und damit auch den FNC fest im Griff.
So musste am Fastnachtssonntag 2021 erstmals nach 30 Jahren wieder ein
Fastnachtsumzug durch die Flörsheimer Innenstadt abgesagt werden. In der
Pressemitteilung des FNC hierzu hieß es: „Leider müssen wir heute feststellen, dass
aufgrund deutlich ansteigender Corona-Infektionszahlen eine Großveranstaltung wie der
Flörsheimer Fastnachtszug im Sinne unserer aller Gesundheit nicht vertretbar ist.“
Besonders schade, da in diesem Jahr der Valentinstag und der Fastnachtssonntag
zusammengefallen wären und sich der FNC mit seinem Motto „Es schlägt beim FNC in voller
Pracht, das Herz der goldisch Fassenacht“, einem Orden in Herzform und Rosen als
Sträußchen perfekt auf diesen Anlass vorbereitet hatte.
Entmutigen ließen sich die FNC-Fastnachter aber auch von der Corona-Pandemie nicht.
Daher hieß es schon in der Pressemitteilung zur Absage des Fastnachtszuges vom
November 2020: „Ein kleines Hintertürchen wollen wir uns allerdings noch offenhalten. Für
den heute sehr unwahrscheinlichen Fall, dass es die Infektionszahlen im Februar 2021
zulassen, würden wir gerne am Fastnachtssonntag ein „Fastnachts-Event“ für Flörsheimer
von Flörsheimern organisieren.“
Gesagt, getan. Ohne Vorankündigung und mit Genehmigung des Flörsheimer
Ordnungsamts ließ der FNC am Fastnachtssamstagabend 2021 einen „kleinen Nachtumzug“
durch die Straßen der Untermainstadt laufen. Geschützt mit FFP2-Masken und gut
beleuchtet fuhren die Generalstäbler des FNC an diesem Abend durch Flörsheim. Dank
Social Media hatte sich die Aktion schnell bei den Flörsheimerinnen und Flörsheimern
verbreitet und viele jubelten den Fastnachtsaktiven frenetisch zu. Eine beeindruckende
Aktion, die bei dem einen oder anderen Zuschauer auch ein Tränchen auslöste, bei allen
Beteiligten aber bestens in Erinnerung bleiben wird. Zudem wurde am Fastnachtswochenende auf dem Rathausplatz ein Fastnachtskreppelverkauf angeboten. Das süße Pfannkuchengebäck – hergestellt nach Originalrezept unter tatkräftiger Mithilfe von FNC-Chef Heinz Schäfer – konnte zu einem Preis von 1,50 Euro pro Stück gekauft werden. Der Reinerlös kam dem FNC und damit der Flörsheimer Straßenfastnacht zugute. Im Sommer 2021 konnte – unter Einhaltung von Schutzvorschriften und dank eines überzeugenden Hygienekonzepts von Simeon Dimitriadis unter enger Begleitung des Flörsheimer Ordnungsamtes – immerhin ein FNC-Grillfest im Stadtgarten gefeiert werden. Mit Abstand war dieses Grillfest ein großer Erfolg für den FNC und der Flörsheimer Bürgerschaft bot sich wieder einmal die Möglichkeit, auch in der schlimmen Pandemiezeit zusammenzukommen. Mit seiner Grillbude und seinem Ausschankwagen unterstützte der FNC in diesem Sommer auch die Veranstaltungen der Stadt Flörsheim am Main, wie beispielsweise das Familienfest oder den Töpfermarkt, die natürlich auch nur unter Einhaltung enger Hygiene- und Schutzkonzepte durchgeführt werden konnten. Waren die FNC-Aktiven am Ende der (ausgefallenen) Fastnachtskampagne 2020/2021 noch voller Hoffnung, 2022 wieder mit den fastnachtlichen Aktivitäten durchstarten zu können, machte ihnen die Beharrungskraft des Corona-Virus jedoch auch im Folgejahr einen „Strich durch die Rechnung“. Erneut mussten Senatsabend und Fastnachtsumzug abgesagt werden. Dies war für den Flörsheimer Narren Club besonders ärgerlich, da er im Jahr 2022 auf eine erfolgreiche 60-jährige Tradition blicken konnte und dies eigentlich gemeinsam mit den Flörsheimerinnen und Flörsheimern „groß feiern“ wollte. Aber was ein echter FNC-ler ist, der lässt sich auch von einer langanhaltenden Virus- Pandemie nicht beeindrucken. Wieder wurden Alternativen gesucht und auch 2022 gefunden: An der Fastnachtsrallye, die der FNC am Fastnachtssonntag anstatt des ausgefallenen, traditionellen Fastnachtszugs angeboten hatte, nahmen über 500 Menschen teil. In kleineren Gruppen suchten sie die vom FNC angebotenen, unterschiedlichen Stationen auf und machten dort Selfies, die anschließend an den FNC gesendet wurden. Unter der Leitung von FNC-Chef Heinz Schäfer wurden am Rosenmontag dann die 20 besten Gruppen prämiert. Ein voller Erfolg für den FNC war auch in diesem Jahr der Kreppelverkauf. Fast 6.000 der mit echter Flörsheimer Erdbeermarmelade von Katrins Acker gefüllten „leckeren“ Fastnachtsbegleiter gingen an diesem Wochenende am Rathausplatz über den Ladentischdes FNC.
Nach dem deutlichen Rückgang der Infektionszahl im Sommer 2022, konnte das Land (und damit auch der FNC) langsam aufatmen und zur Normalität zurückkehren. Bereits am 9. Juli 2022 veranstaltete der FNC aus Anlass seines 60. Geburtstages einen Festumzug durch die Flörsheimer Straßen, an dem neben den Aktiven des FNC auch viele weitere Flörsheimer Vereine teilnahmen. Umrandet wurde das „FNC-Festwochenende“ durch ein großes Sommerfest auf dem Gallusplatz, das von der Flörsheimer Bürgerschaft gut angenommen wurde.
Im Jahr 2022 folgte Björn Ewald auf Daniel Schneider als Kommandeur der Garde. Frei von allen pandemiebedingten Auflagen konnte der Flörsheimer Narren Club in die Kampagne 2022/2023 starten. Unter dem Motto „Der Hall die Gailer in seiner Pracht, grüßt 2×11 Jahr’ zur Fassenacht“ konnten endlich wieder alle gewohnten Aktivitäten durchgeführt werden. Besonders gut besucht war dabei der erste Flörsheimer Umzug nach zwei Absagen am Fastnachtssonntag. Zigtausend Besucher säumten die Straßen und sahen dem bunten Lindwurm zu. Eine Perspektive, die allen FNC-Verantwortlichen Hoffnung für die Zukunft gibt.
Ein Novum hatte die Kampagne 2022/2023 noch zu bieten: Erstmals wurde Anfang Januar ein närrischer Neujahrs- und Ordensempfang an der Skulptur „Hall die Gailer“ am Bahnhofsvorplatz veranstaltet. Die Skulptur, vor 2×11 Jahren von dem Flörsheimer Künstler Tommy Reinelt geschaffen, ziert im Kleinformat auch den diesjährigen Kampagnenorden des
FNC und war damit eine der letzten Arbeiten des im Dezember 2022 viel zu früh verstorbenen Künstlers. Für die Mitglieder des närrischen Generalstabs hatte der Tag noch
eine weitere Überraschung parat: Sie bekamen alle mit dem „Goldene Vlies“ eine der
höchsten fastnachtlichen Auszeichnungen verliehen und wurden in den Ritterstand erhoben. 2023 fand auch erstmals nach der Corona-Pandemie wieder ein FNC-Tanzturnier statt, das dritte seiner Art. Mit 32 Tanzgruppen und rund 800 Tänzerinnen und Tänzern war das Turnier wiederum nicht nur ein voller Erfolg, sondern entwickelt sich immer mehr zu einer Großveranstaltung in der Stadt. Bei der Generalversammlung am 29. Juni 2023 wurden wichtige Ämter neu besetzt. Auf Alex Stirne als Zweiter Vorsitzender folgte Simeon Dimitriadis, auf Michael Bayer als Schatzmeister Laura Ewald, deren bisheriges Amt als Archivarin des Vereins Carmen Sauer- Rettkowski übernahm. Zudem wurde Jürgen Reichardt zum stellvertretenden Gardekommandeur gewählt. FNC-Chef Heinz Schäfer dankte bei der Generalversammlung beiden Ausscheidenden für ihr großes Engagement zum Wohle der Flörsheimer Straßenfastnacht und wünschte den neuen Vorstandsmitgliedern viel Glück bei ihrer Arbeit.
Autoren:
Jean Dieser
Willi Lauck
Manfred Schäfer
Michael Kröhle
Laura Ewald
Carmen Sauer-Rettkowski