Erstmalig nach dem 2. Weltkrieg wurde im Jahre 1954 ein Gemeinschafts-Fastnachtszug durchgeführt, für den die beiden Carnevalsvereine aus Flörsheim und Rüsselsheim verantwortlich zeichneten.

Laut Vereinbarungen zwischen den Verantwortlichen des FCV und RCV sollten die Züge im wechselseitigen Turnus in den beiden Städten aufgestellt werden und auslaufen. Dieses Experiment begann 1954 mit der Zugaufstellung in Flörsheim. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass dies keine glückliche Lösung war. Auf dem langen Zugweg über die Opelbrücke bis zur Rüsselsheimer Stadtmitte waren so gut wie keine Zuschauer zu verzeichnen.

Die getroffenen Abmachungen wurden 1955 seitens der Rüsselsheimer Verantwortlichen nicht eingehalten. In einer stattgefundenen Sitzung in der Gaststätte Flörsheimer Bootshaus waren die Vertreter aus Rüsselsheim der Meinung, dass man ein Zugauslauf in Flörsheim der Rüsselsheimer Geschäftswelt und Bevölkerung nicht zumuten könne. Dieser Standpunkt wurde in besonders harter Form von dem damaligen Rüsselsheimer Bürgermeister Dörffler vertreten.

In weiser Voraussicht hatte aber die damalige Flörsheimer Präsidentenvereinigung unter seinem Vorsitzenden Heinrich Lauck, ein Vorläufer des Vereinsrings, die angeschlossenen Vereine am gleichen Tag zu einer Sitzung in das Gasthaus zum Stern eingeladen.

Nach dem negativen Sitzungsergebnis im Bootshaus haben die Flörsheimer Vereinsvertreter über das Zustandekommen eines eigenen Fastnachtszuges sehr lange und breit debattiert. Der damalige Ehrenpräsident des FCV Anton Conradi erklärte der Versammlung eine Reihe von Gründen, warum der FCV alleine die Verantwortung für eine Zugdurchführung nicht übernehmen könne.

Die Mitglieder der Präsidentenversammlung waren jedoch an diesem Abend der einstimmigen Meinung, dass zukünftig der Flörsheimer Fastnachtszug in Gemeinschaftsarbeit durchgeführt werden sollte. Es wurde ein Gremium mit der Bezeichnung „Zugleitung“ gebildet, welches sich aus Vereinsvertretern und zwei Mitgliedern der Gemeindekörperschaft zusammensetzte.

Die Aufgabe dieses Gremiums war die Planung, Organisation und Finanzierung der Flörsheimer Fastnachtszüge, was kein leichtes Vorhaben war. Durch Erhebung von Zuggroschen bei Sitzungen und Maskenbällen, sowie Verkauf von Zugplaketten und Spenden sollte die Finanzierung gesichert werden. Diese Gemeinschaftsarbeit konnte in mehr oder weniger großem Engagement der einzelnen Zugleitungsmitglieder von 1955 bis einschließlich 1961 gemeistert werden. Als Vorsitzender des Gremiums fungierte ein Zugmarschall, der die Aufgaben der Zugleitung zu koordinieren hatte und für die jährlichen Fastnachtszüge verantwortlich zeichnete. Dieses Amt wurde 1955 von Theo Schweitzer, in den Jahren 1956 bis 1958 von Martin Messer und von 1959 bis 1961 von Jean Dieser wahrgenommen.

Da die Fastnachtszüge von Jahr zu Jahr an Vereins- und Privatgruppen zunahmen, wurde auch die Finanzierung schwieriger. Hinzu kam, dass der Kreis der verantwort-

lichen Zugleitungsmitglieder, bedingt durch Erreichung der Altersgrenze und Krankheit, immer kleiner wurde. Nach erfolgreich durchgeführtem Zug im Jahre 1961 setzte sich die Zugleitung aus den Herren Jean Dieser, Jochen Kunz und Josef Ruppert, sowie den Vertretern der Körperschaften Paul Hoffmann und Anton Malm zusammen.

Im Spätsommer 1961 trafen sich die Zugleitungsmitglieder mit Vertretern der Gemeinde Flörsheim im Gasthaus Scharfes Eck, um eine eventuelle Ausfallbürgschaft bei einem Defizit zu beraten. Die Aussage der Körperschaftsvertreter, dass in keinem Falle eine Bürgschaft übernommen werden könne, gab den Ausschlag für die endgültige Auflösung des Gremiums „Zugleitung“.

So kam es, dass im Jahre 1962 kein Fastnachtszug stattfand. Viele Bürger hatten diese Entscheidung nicht so einfach hingenommen. Am Fastnachtsonntag 1962 wurde in originellen Aufmärschen für den Erhalt der Brauchtumspflege demonstriert.

Dieser Bürgerwille war der eigentliche Anstoß einen Verein ins Leben zu rufen, der die Organisation und Durchführung der Flörsheimer Fastnachtszüge übernimmt. Durch die Initiative von Josef Ruppert kam es zu der Vereinsgründung am 13. April 1962 im Gasthaus zum Bahnhof. Dem öffentlichen Aufruf in der Flörsheimer Zeitung waren 11 Bürger der Einladung gefolgt. Es waren dies die Herren:

Willi Bender, Jean Dieser, Peter Josef Drischler, Heinz John, Anton Mages, Hermann Mitter, Lorenz Mitter sen., Richard Möller, Peter Rühl, Josef Ruppert, Dieter Störch.

In dieser Gründungsversammlung wurde in Einstimmigkeit beschlossen, dem neuen Verein den Namen Flörsheimer Narren Club zu geben. Als Vereinsfarben einigte man sich auf die Farben grün/gelb. Als Schwerpunkt der zukünftigen Vereinsarbeit einigte man sich auf den Erhalt und Förderung der Straßenfastnacht, was auch in der ersten Vereinssatzung festgehalten wurde.

Trotz vieler Unkenrufe, dass der junge Verein keine Überlebenschance habe, zählte der Verein nach vier Wochen über 80 Mitglieder. Die Werbung für das Vereinsvorhaben fand eine gute Resonanz bei der Bürgerschaft und am Jahresende 1962 waren es bereits 103 Mitglieder, die sich für die Förderung des Brauchtums Straßenfastnacht entschieden hatten. Durch die Opferbereitschaft und Einsatz der Mitglieder war es möglich, dass bereits im Jahr 1963 unter der Federführung des Narren Clubs der traditionelle Fastnachtszug wieder stattfinden konnte. Der Vereinsleitung ist es zu verdanken, dass bis zum heutigen Tage alljährlich die weit über die Landesgrenzen bekannten Fastnachtszüge in Flörsheim Anziehungspunkt des karnevalistischen Geschehens sind.

Im Spätsommer 1964 wurde ein Garde-Offiziers-Korps gegründet, das erstmalig 1965 mit einer stattlichen Zahl beim Gardetag in Rüsselsheim seinen ersten Auftritt hatte. Die 32 Mitglieder zählende Gruppe löste allgemeine Bewunderung und Anerkennung aus, zumal die Uniformanschaffung von den Gardemitgliedern selbst getragen wurde, was auch für die Ausstaffierung der Garderobe bei den Mitgliedern des närrischen Generalstabes zutreffend ist.

Die beliebten Gemeinschaftsmaskenbälle mit dem Gesangsverein Liederkranz, die FNC-Senatsabende und interne Veranstaltungen, wie die beliebten Oktoberfeste, die jährlichen Nikolausfeiern und Kreppel Café erfreuten sich immer eines guten Zuspruchs, sowie die stetig steigende Mitgliederzahl waren Grundstein für die Finanzierung der Fastnachtszüge.

In der Vereinsgeschichte sind weitere Aktivitäten aufzuführen, die zum Ansehen des FNC beigetragen haben. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Flörsheim im Jahre 1967 beteiligte sich der FNC mit zwei Gruppen am historischen Festzug. Die Wagengruppe wählte das Thema „Karthaus“ und die Fußgruppe „Die Flörsheimer Hefeweiber“, was von vielen FNC-Frauen mit nachgeschneiderten Kostümen in vielen Stunden hergestellt wurde. Die Darstellungen zählten zu den besten Zuggruppen, was dem Verein von den Zuschauern, der Presse, sowie von der weltlichen und geistlichen Obrigkeit bescheinigt wurde.

Im Jahre 1972, anlässlich des 125-jährigen Bestehens des GV Sängerbund, nahm der FNC mit der bunten Gruppe „Wein, Weib und Gesang“ am Festzug teil. Obwohl viele Ortsvereine nur mit Fahnen-abordnungen vertreten waren, lösten die 32 Mitwirkenden der FNC-Gruppe allgemeine Anerkennung und Bewunderung aus.

Anlässlich des 11jährigen Bestehens stellte die Licher Brauerei den Generalstabswagen, gezogen von 8 Pferden. Die Mitglieder des Generalstabes standen in den Bierfässern. Es konnte nur wenig Wurfmaterial aus Platzgründen gebunkert werden.

Bei der 1150-Jahrfeier der Stadt Flörsheim im Juli 1978 beteiligte sich der FNC mit 2 Wagen- und 3 Fußgruppen am historischen Festzug. Als Themenstellung hatte man das Pestjahr 1666 gewählt. Durch großen Einfallsreichtum der Mitwirkenden hat der Verein die benötigten Utensilien für die sehr ansprechende Gruppe in Eigenregie gestellt. Für die großartige Leistung wurde dem FNC seitens der Stadt großes Lob gezollt.

Als interne Veranstaltungen sind hervorzuheben die Weihe der Vereinsstandarte im Jahr 1978 in der Stadthalle, sowie die beiden Jubiläumsveranstaltungen anlässlich des 22- und 25-jährigen Vereinsbestehens im Pfarrzentrum St. Gallus. Außer diesen Höhepunkten in der Vereinsgeschichte sollten diverse Veranstaltungen, wie Kateressen und Nikolausfeiern nicht unerwähnt bleiben.

Im Jahre 1986 wurde ein Bus gekauft und zum Generalstabswagen umgebaut. Anschließend wurde er feierlich eingeweiht.

Im April 1992 legte Jean Dieser sein Amt als 1. Vorsitzender, das er seit 1962 innehatte, nieder. 2. Vorsitzender Peter Schwerzel nannte ihn einen Mann der ersten Stunde, der sich um den FNC verdient gemacht hat. Als sein Nachfolger als 1. Vorsitzender wurde Willi Lauck von der Generalversammlung gewählt. Gleichzeitig wurde Jean Dieser zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Willi Lauck setzte behutsam neue Akzente. So gab sich im Jahre 1993 der Flörsheimer Narren Club 1962 eine neue Satzung, in der er sich der Pflege und Förderung des Flörsheimer Brauchtums, insbesondere der Flörsheimer Straßenfastnacht, verpflichtet was bis heute Bestandteil der Vereinssatzung des FNC ist.

Auch gab es eine Änderung im Gardekommando. Der erste Gardekommandeur Helmut Holz und die erste Gardekommandeuse Anni Holz, die von der ersten Stunde an der FNC-Garde zur Seite standen und die Geschicke der FNC-Garde lenkten, legten 1994 ihre Ämter aus Altersgründen nieder. Anni und Helmut Holz wurden aufgrund ihrer Verdienste um die Garde des FNC von den Vereinsmitgliedern zu Ehrenkommandeuse und Ehrenkommandeur ernannt. Ihnen folgten als Kommandeur und Kommandeuse der Garde Klaus und Carola Klepper.

Der Flörsheimer Narren Club konnte im Jahre 1995 auf sein 3x11jähriges Bestehen zurückblicken. Das Jubiläum wurde in der Stadthalle im Rahmen einer Feierstunde begangen, zu der viele befreundete Vereine und Freunde der Flörsheimer Fastnacht erschienen waren. Der Senatsabend in diesem Jubiläumsjahr wurde mit römischen Senatoren, Legionären und einem säulengeschmückten Bühnenbild zu einem Höhepunkt der Kampagne.

Auch wurden jährlich Nikolausfeiern begangen und die jüngsten Vereinsmitglieder wurden vom Nikolaus beschenkt. Diese Veranstaltung wurde viele Jahre von den Eltern, Großeltern und Kindern so gut besucht, dass der Saal des Gasthauses Zum Hirsch manchmal zu klein war.

Am Kinderumzug im Jahre 1996 beteiligten sich erstmal Gruppen aus den Kindergärten und Schulen. Diese schöne Einrichtung hat zwischenzeitlich bereits Tradition und die Teilnehmerzahlen steigen stetig.

Im Januar 1997 wurde Manfred Schäfer als erstem Mitglied des FNC das Großkreuz, die höchste Auszeichnung, die der FNC zu vergeben hat, für seine langjährige Tätigkeit als 1. Schriftführer und die Mitgestaltung der Satzung verliehen.

Ein weiteres Jubiläum konnte der FNC im Jahre 1998 feiern. Die FNC-Garde, die weit über die Grenzen von Flörsheim bekannt und gern gesehen ist, konnte auf eine 3×11 jährige Geschichte zurückblicken. Außerdem wurde in diesem Jahr die FNC-Tanzgruppe, die heutige Fun Factory, neu gegründet und erfreut seitdem viele Zuschauer durch ihre Darbietungen. Im Mai 1998 legten Klaus und Carola Klepper aus gesundheitlichen Gründen ihre Ämter nieder. Ihnen folgte Jens Schmidt als kommandierender General der Garde.

Im Jahre 1999 nahm der Flörsheimer Narren Club erstmals am Rosenmontags-Umzug in Fischbach teil. Im gleichen Jahr trat auch eine neue Gardeordnung in Kraft, die die alten Regelungen aus dem Jahre 1971 ablöste.

Der FNC nahm im Jahr 2000 aktiv an der ersten MTK-Sitzung in Hofheim teil, die vom ehemaligen Landrat Jochen Riebel initiiert wurde. Gleichzeitig wurde Thorsten Hoppen vom Vorstand zum kommandierenden General der Garde berufen. Die Mitgliederzahl des Flörsheimer Narren Club stieg zum 31. März 2000 auf 333 an. Im Oktober wurde Heinz Kaus für seine jahrzehntelange Tätigkeit als 1. Kassierer und seinen unermüdlichen und verantwortungsbewussten Einsatz für den FNC der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen.

Im Januar 2001 wurden Dieter Wolf und Peter Schwerzel das Großkreuz des FNC verliehen. Dieter Wolf hat sich als Bürgermeister unserer Heimatstadt und Vorsitzender des Ehrensenates stets für die Belange der Flörsheimer Fastnacht und des FNC in hervorragender Weise engagiert.

Am 18. April 2001 verstarb der Gründungsvater des FNC, Jean Dieser. Er hatte den FNC in entscheidender Weise geprägt und über 30 Jahre hinweg als 1. Vorsitzender geführt. Er hat sich durch seine aufopferungsvolle Arbeit für den FNC und die Flörsheimer Fastnacht um die Pflege des heimischen Brauchtums außerordentlich verdient gemacht und ein hohes Ansehen in seiner Heimatstadt und darüber hinaus erworben.

Zum 31. März 2001 zählte der FNC 332 Mitglieder.

Im Jahr 2001 wurde die von Thomas Reinelt geschaffene Skulptur auf dem Bahnhofsvorplatz enthüllt, die den Flörsheimer Schlachtruf „Hall die Gail“ in hervorragender Weise symbolisiert. Erstmals trat der FNC mit einer eigenen Internetseite in die Öffentlichkeit und am Fastnachtsamstag wurde der 3. Flörsheimer Geisterumzug mit Unterstützung einer original Guggemusik durchgeführt. Ebenfalls im Jahr 2001 wurde die Umstellung des Mitgliedbeitrages von DM auf EURO beschlossen; der Jahresbeitrag lag bei 20,00 €.

Die Zugplakettchen der Saison 2001/2002 wurden zum Preis von 3,00 DM verkauft. Wer in EURO zahlen wollte, musste 1,50 € bezahlen. Für den Senatsabend 2002 wurden von Peter Wächter 2 Konfettikanonen gebaut, die im Foyer aufgestellt wurden und seitdem auch bei den Fastnachtsumzügen und beim Bankensturm zum Einsatz kommen. Der Beginn des Fastnachtsumzuges am Sonntag wurde aufgrund des immer größer werdenden Zuges auf 13.30 Uhr vorverlegt. Im Motto des Zuges wurde auf das 40jährige Jubiläum des Flörsheimer Narren Club hingewiesen: „40 Jahre strahlt und lacht, der FNC zur Fassenacht“.

Im Jahr 2002 verstarb unser langjähriges Vorstandsmitglied Peter Schwerzel der seit 1989 2. Vorsitzender war. Er hat sich um den Flörsheimer Narren Club außerordentlich verdient gemacht. Zu seinem Nachfolger wurde Hubert Klein als 2. Vorsitzender gewählt.

Auf Vorschlag des 1. Vorsitzenden wurde im April 2002 geprüft den FNC als eingetragenen Verein anzumelden. Für die Saison 2002/2003 wurde der Verkaufspreis für die Zugplakettchen auf 2,00 € angehoben. Nach Wegfall der Unterstellmöglichkeiten auf dem ehemaligen Axthelm-Gelände stand ab 2003 die Lagerhalle des ehemaligen Bauunternehmers Martin Kilb für den Generalstabsbus und andere Wagen zur Verfügung. Ebenfalls im Jahre 2003 wurde das Goldene Vließ an Kurt Gechter verliehen und das Großkreuz des FNC an Willi Lauck und Rudolf Woller.

Die Mitgliederzahl des FNC stieg zum Stichtag 31. März 2003 auf 353 an. Die Garde umfasste zum gleichen Stichtag 100 Aktive.

Zur Verbesserung der finanziellen Situation des FNC wurden 2003 verschiedene Einsparungen beschlossen. In diesem Zusammenhang wurde der alljährliche Kreppelkaffee gestrichen und mit dem Ordensfest zusammengelegt. Außerdem wurden Überlegungen angestellt, die Einnahmenseite zu stärken. Hieraus ergab sich auf Initiative des 1. Vorsitzenden die Gründung des „Großen Rates“ am 22. November 2003. Er setzt sich zusammen aus mehreren Personen, quer durch die Flörsheimer Bevölkerung, die durch ihren Beitrag für die Straßenfastnacht sich in besonderer Weise engagiert haben.

Erstmals wurde auch die Idee diskutiert, die Siegesfeier im Anschluss an den Umzug am Fastnachtsonntag nicht mehr in der Stadthalle, sondern unter freiem Himmel abzuhalten.

Heinz Kaus gab Anfang 2004 die Leitung des Generalstabes an Wolfgang Störkel ab.

Im Jahre 2005 wurde erstmals die 2003 geborene Idee umgesetzt, die Siegesfeier nach dem Sonntags-Umzug auf dem Gallusplatz abzuhalten. Es war und ist seither ein toller Erfolg und wird von der Bevölkerung bestens angenommen.

Anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Flörsheimer Narren Club 1962“ unternahm der FNC im Jahr 2002 eine Floßfahrt auf der Isar. Bei bestem Wetter und guter Unterhaltung mit Blasmusik war es ein besonderes Erlebnis das allen Beteiligten viel Spaß und Freude bereitete. Am darauffolgenden Tag besuchten wir noch das Kloster Andechs und ließen uns noch mit den „Habseligkeiten“ der Mönche verwöhnen.

Im Jahre 2005 wurde für den FNC die Gemeinnützigkeit beantragt und der Club mit Wirkung zum 24.11.2005 im Vereinsregister eingetragen und somit zum eingetragenen Verein (e.V.). Das Besondere an diesem Schritt, wir können nun für getätigte Spenden Spendenbescheinigungen ausstellen, was die finanzielle Situation des FNC verbesserte.

Die Satzung wurde im Vorfeld den neuen Gegebenheiten angepasst und der komplette Vorstand musste im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 9. Juni 2006 neu gewählt werden. In diesem Zusammenhang übernahm Thorsten Leich das Amt des 1. Schriftführers von Manfred Schäfer, der aus beruflichen Gründen sein Amt nach 20 Jahren niederlegte. Gleichzeitig wurde auf Empfehlung des Amtsgerichtes ein geschäftsführender Vorstand gewählt, dem der 1. und 2. Vorsitzende, der 1. Kassierer, der 1. Schriftführer sowie der Schatzmeister angehören.

Heinz Kaus, der sein Amt als 1. Kassierer nach 40 Jahren niederlegte, wurde für seine herausragenden Verdienste sowohl zum Ehrenvorstandsmitglied als auch zum Ehrenmitglied des FNC ernannt.

Außerdem kam es 2005 zur Gründung einer dritten Tanzformation, die altersmäßig zwischen den Wichteln, heute bekannt unter dem Namen Teenys, unter der Leitung von Evi Schäfer und der Gruppe Fun Factory angesiedelt wurde. Die erste Trainerin der „Dancing Girls“ wurde Nadine Vogt. Inzwischen ist diese Tanzgruppe unter dem Namen Manco Mania bekannt.

Ebenfalls 2005 wurde der Beschluss gefasst, die Garde mit neuen Uniformen auszustatten. Diese weitreichende Entscheidung, die zum Teil kontrovers diskutiert wurde, brachte der Garde ein neues Erscheinungsbild und hat deren Entwicklung sehr positiv beeinflusst. Auch der Generalstab wollte dem neuen Erscheinungsbild des Flörsheimer Narren Club Rechnung tragen und lies sich neue Mäntel in den Vereinsfarben anfertigen.

Am 29. Januar 2006 beging der FNC im Gemeindezentrum St. Gallus sein 4×11-jähriges Bestehen. Die Laudatio hielt der ehemalige Bürgermeister von Flörsheim Dieter Wolf. Die Kampagne stand unter dem Motto „Fröhlich bunt die Narrenschar, bei 4×11 im Jubeljahr“.

Mitte 2006 gab der Gardekommandeur Thorsten Hoppen sein Amt an Thorsten Press ab.

Im Jahr 2007 fiel erstmals der gewohnte Empfang der Korporationen und Ehrengäste im alten Feuerwehrgerätehaus aus. Stattdessen fand ein Rathaussturm unter freiem Himmel für alle fastnachtsinteressierten Bürgerinnen und Bürger statt.

Im April 2007 wurde die Idee geboren, ein Trommler-Korps zu gründen, um die Attraktivität des FNC für junge Menschen zu steigern. Hierzu wurden eine Reihe von Initiativen in Richtung Schulen und Stadt gestartet.

Seit der Kampagne 2007/2008 fungiert die Gaststätte „Deutscher Hof“ (Joffche) während der tollen Tage als FNC-Feldlager. Auf diese Funktion weist seitdem auch ein entsprechendes Schild über dem Eingang hin. Der Preis für ein Zugplakettchen wurde auf 2,50 € angehoben.

Erstmals fand im Januar 2008 ein Fastnachtsgottesdienst, unter Mitwirkung der fastnachtstreibenden Vereine, in der Pfarrkirche St. Gallus statt.

Die Beteiligung war außerordentlich gut und der Gottesdienst zeigte auf sehr eindrucksvolle Weise die Verknüpfung des christlichen Glaubens mit der Fastnacht an verschiedenen Beispielen auf. Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Franz-Peter Beuler zelebriert, unterstützt wurde er dabei von Pfarrer Christian Preis.

Anfang 2008 wurde Christian Schäfer zum stellvertretenden Gardekommandeur gewählt.

Außerhalb des FNC gab es Bestrebungen, das allgemeine Maskentreiben am Fastnachtsdienstag künftig ausfallen zu lassen. Gott Jokus sei Dank, dass diese Idee keine Umsetzung fand und bis heute kein Thema mehr ist.

Der bislang am Rosenmontag durchgeführte Bankensturm wurde auf den Vormittag des Fastnachtsdienstags verlegt und geht seitdem in das allgemeine Maskentreiben über.

Im Spätsommer 2008 hatte der FNC Grund zum Jubel. Endlich konnte in der Hafenstraße eine Halle zur geeigneten Unterbringung der Fahrzeuge, sowie mit einem angeschlossenen Versammlungsraum, langfristig angemietet werden. Peter Wächter wurde zum Hallenmeister ernannt, sein Stellvertreter wurde Wolfgang Störkel. Die neue Halle bot die Möglichkeit, dass die Kellerkinder ihren „Schuh“ als Motivwagen aufbauen konnten. Auch ein Wagen für die „Teeny-Gruppe“ wurde gebaut.

Erstmals wird in der Kampagne 2008/2009 das Zugplakettchen in einer zweiten limitierten Auflage mit teilvergoldetem Motiv zum Kauf angeboten. Diese Raritäten fanden sofort einen interessierten Abnehmerkreis und sind ein begehrtes Sammelobjekt.

Im April 2009 wurde von Peter Wächter der Modellentwurf für den künftigen Seniorenwagen vorgestellt. Er sollte das Design einer Burg/Festung erhalten. Hinsichtlich des geplanten Trommler-Korps wird eine Zusammenarbeit mit der Graf-Stauffenberg-Schule angestrebt.

Am 26. Januar 2010 wurde von der Tanzgruppe Fun Factory die erste eigene Frauensitzung unter dem Motto „ladylike“ im ausverkauften Galluszentrum durchgeführt.

Die Organisatorinnen, die während der Sitzung den Elferrat bildeten, ließen es sich an diesem Abend nicht nehmen, mit ihrem aktuellen Tanz selbst auf die Bühne zu gehen. Auch das FNC-Ballett Manco Mania zeigte eine tolle Kombination zwischen Show- und Gardetanz. Neben Beate Schäfer und dem 1. Stadtrat Markus Ochs standen auch noch Engelbert Hammer, Christian Preis, Christian Schäfer und viele andere Akteure mehr auf der Bühne. Die Resonanz der weiblichen Gäste im Hinblick auf dieses neue Format war ausgesprochen positiv und bislang ungebrochen.

Im Jahr 2010 begannen auch die Vorbereitungen für das 50jährige Vereinsjubiläum im Jahr 2012. Außerdem war die Gründung eines Trommler-Korps weiterhin im Blickfeld des Vorstandes, so dass im September 2010 die Formation einer solchen Gruppe, die aus ca. 8 bis 10 Schülern der Graf-Stauffenberg-Schule im Alter zwischen 13 und 16 Jahren besteht, vermeldet werden konnte. Die Instrumente werden vom FNC bereitgestellt und wurden Mitte 2011 übergeben. Der erste Auftritt des Trommler-Korps fand bei der Saisoneröffnung 2011/2012 im neuen Feuerwehrgerätehaus statt.

Die Saison 2011/2012 stand unter dem Motto: Das Narrenschiff fährt wunderbar, beim FNC seit 50 Jahr!

Im Rahmen des FNC-Jubiläums traten am Senatsabend 2012 die Mainzer Hofsänger auf, was alle Senatorinnen und Senatoren begeisterte und für einen in Erinnerung bleibenden Abschluss des Programms sorgte. Leider verabschiedete sich an diesem Abend Christian Preis, der über 11 Jahre hinweg das Protokoll in Form der Figur des Tills verkörperte, von der Bühne. Auch Christian Schäfer, der seit seinem 12. Lebensjahr auf der Bühne stand, verabschiedete sich an diesem Abend nach 11 Jahren als Büttenredner. Das Publikum dankte den beiden Rednern mit stehenden Ovationen.

  1. Vorsitzender Willi Lauck, der im Jubiläumsjahr des FNC gleichzeitig 20jähriges Jubiläum als Vereinsvorsitzender begehen konnte, gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieser Abschied nur von vorübergehender Dauer sein möge.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 16. Mai 2013 im Gasthaus „Zum Hirsch“ kam es zu einem Generationswechsel in der Führungsstruktur des FNC. Als Nachfolger von Willi Lauck, der nicht mehr zur Wahl antrat, wurde Heinz Schäfer zum 1. Vorsitzenden gewählt. In seiner letzten Rede als 1. Vorsitzender zog Willi Lauck ein Resümee seiner 21-jährigen Amtszeit. Im Besonderen verwies er auf die erfolgreiche Entwicklung der Mitgliederstruktur und der Außenwirkung des Vereins sowie die Etablierung eigener Tanzgruppen, Redner und Sänger, die es ermöglichte, eine Brücke zwischen Straßen- und Saalfastnacht zu schlagen. Außerdem verwies er auf die Etablierung der After-Zug-Party und die Gründung des Großen Rates während seiner Amtszeit.

Auf Grund seiner außerordentlichen Verdienste um den FNC wurde Willi Lauck von der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Außerdem gab es einen Wechsel in der Funktion des 2. Vorsitzenden. Manfred Schäfer folgte Hubert Klein, der seit 1995 äußerst engagiert und erfolgreich im Vorstand und weit darüber hinaus tätig war. Ihm hat der FNC viel zu verdanken. Vor diesem Hintergrund wurde er zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt.

Auch außerhalb der fünften Jahreszeit zeigt sich der FNC aktiv. So beteilig sich der Club seit 2013 am Drachenbootcup des Flörsheimer Ruder Vereins auf dem Main. Aber auch am Hessentag 2013 in Kassel präsentierte sich der FNC mit einer stattlichen Zahl von Aktiven und dem Generalstabsbus einer breiten Öffentlichkeit.

Im September 2013 verstarb unser langjähriges Vorstandsmitglied Peter Wächter, der sich als Hallenwart große Verdienste erworben hat. Unter anderem zeichnete er für den Bau des Festwagens für die Garde verantwortlich.

In einer Feierstunde im neuen Feuerwehrgerätehaus am Höllweg übergab der langjährige Generalfeld- und Zugmarschall Willi Lauck am 12. Oktober 2013 einen nagelneuen Marschallstab an seinen Nachfolger Heinz Schäfer. Diese Veranstaltung fand erst zum zweiten Mal in der über 50-jährigen Geschichte des FNC statt. Über 150 Weggefährten, Freunde, FNC-Mitglieder, Vereinsvertreter und Politiker waren zur Ehrung des verdienten „Kämpfers der Brauchtumspflege“ Willi Lauck gekommen. So wurde ihm vom Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karnevalsvereine, Dietmar Jäger, der „Verdienst-   

orden in Gold“ verliehen.

Der neue Generalfeld- und Zugmarschall Heinz Schäfer versprach den Anwesenden, die Kontinuität wie bisher weiterzuführen – mit neuen Ideen, die kommen, um das was ist auszubauen. So z.B. die Möglichkeiten der großen Wagenhalle zu nutzen und mehr Jugendliche in den FNC zu holen. So solle ein Jugendleiter installiert werden als Ansprech-

partner für die jungen Leute in der Garde und in den drei Balletts.

Ende 2013 wurde der Mietvertrag für die FNC-Wagenhalle um 10 Jahre verlängert. Damit hat der FNC eine langfristige Perspektive für die Unterbringung und Wartung seiner Festwagen.

Das Jahr 2014 stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Gardejubiläums. Unter dem Motto „Gardeparty in Grün/Gelb“ begrüßte der Gardekommandeur Christian Schäfer die Gäste zum Geburtstag der FNC-Garde 20. September in der Kulturscheune, der mit Musik und Tanz sowie einem kurzweiligen Rahmenprogramm gefeiert wurde. Dazu zählte u.a. auch ein Auftritt der neuen Tanzgruppe „FNC-Oldies“. Heinz Schäfer lobte die Gardistinnen und Gardisten: „Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis, wenn die Garde beim Senatsabend oder bei unseren Fastnachtsumzügen die Zuschauer begeistert und den Kampf gegen Mucker und Philister aufnimmt.“

So stand auch die Kampagne 2014/2015 unter dem Motto: „Seit 50 Jahren strahlt sie schon – die Garde und die Tradition.“  

Zum Sommerfest 2014 der Stadt Flörsheim übernahm der FNC den Grillstand des Flörsheimer Sängerbundes, der damit sowohl auf dem Sommerfest als auch auf dem Weihnachtsmarkt mit kulinarischen Spezialitäten vertreten war. Diese Tradition wird seither vom FNC mit großem Erfolg und Zuspruch durch die Bevölkerung fortgeführt.

Vom 5. bis 17.  Februar 2015 präsentierte sich die Garde des FNC anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens mit einer Vielzahl von Bildern aus der Geschichte der Garde und weiteren Exponaten in den Flörsheim Kolonnaden. Die Ausstellung fand bei den Besuchern des Einkaufzentrums großen Zuspruch.

Die in die Gründung eines Trommlercorps im Jahre 2010 gesetzten Hoffnungen haben sich leider nicht realisiert. Es wurde deshalb beschlossen, diese Aktivität nicht weiter zu verfolgen und einen Verkauf der vorhandenen Instrumente anzustreben.

Als Nachfolger von Heinz Schäfer, der bislang noch das Amt des Sprechers des Generalstabes innehatte, wurde Simeon Dimitriadis von der Mitgliederversammlung im Mai 2015 bestätigt. Gleichzeitig wurden Mathias Packheiser als Nachfolger von Rudolf Woller zum Schatzmeister und Michael Kröhle zum Archivar gewählt.

Rechtzeitig zur Eröffnung der Fastnachtskampagne 2015/2016 wurde das Jugendwartteam des FNC ins Leben gerufen. Geleitet wird das Team von Daniel Schneider, der von Anna Packheiser, Laura McQuiggan und Beate Schäfer bei den vielfältigen Aufgaben unterstützt wird.

Zum Ende der Kampagne 2015/2016 stellte Christian Schäfer sein Amt als Gardekommandeur zur Verfügung, in dem er seit Anfang 2008 zunächst als stellvertretender Gardekommandeur und später als Chef der Garde Verantwortung trug.

Autoren:

Jean Dieser

Willi Lauck

Manfred Schäfer